Ein einziges Wort, mit dem du deine Zweifel hinter dir lässt

Es gibt sie: Wörter, die dir in jeder Situation einen Wettbewerbsvorteil verschaffen! Wörter, die den Unterschied machen und langfristig über Sieg und Niederlage entscheiden.

Wörter, die bei dir etwas bewirken, Wörter, die Emotionen auslösen und Wörter, die einfach genial sind. Und Wörter, die dich vorwärts bringen.

Wenn du diesen Artikel zu Ende liest, dann verschaffst du dir einen langfristigen Wettbewerbsvorteil. Wenn du das möchtest.

Bei dem einen Wort handelt es sich nicht um das Wort „Glück“, nicht um das Wort „mental“ und auch nicht um das Wort „Erfolg“.

Ich rede von einem Wort, das deine Ressourcen aktiviert und deine Stärken und Möglichkeiten ans Tageslicht bringt. Sogar in Situationen, in denen du völlig deprimiert bist und wirklich nichts Positives an deiner Leistung findest.

Ein Wort kann hier einen gewaltigen Unterschied machen.

Gelingen

Erfolg versus Gelingen

Als Athlet möchtest du Erfolg. Doch was ist Erfolg? Markus hat dazu einen lesenswerten Artikel geschrieben. Das war für mich der Auslöser für diesen Blogpost.

Erfolg ist relativ. Und Erfolg wird von jedem anders definiert.

Ist der Sieg ein Erfolg, wenn deine Leistung mittelmässig war?

Ist ein dritter Rang ein Erfolg, wenn der Sieg das erklärte Ziel war?

Kann ein verlorenes Spiel ein Erfolg sein? Ich spreche dabei nicht vom Zweckoptimismus und den üblichen Floskeln im Profi-Fussball. 😉

Eine mögliche Antwort: „Es kommt drauf an.“  Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Auf was kommt es an, ob ein Erfolg ein Erfolg ist? Im Endeffekt ist dein Erfolg abhängig von deinen Erwartungen.

Eine ganz andere Bedeutung hat das Wort „gelingen“.

Wenn dir etwas gelungen ist, dann ist es zu einem positiven Ende gekommen. Das Ergebnis ist gut!

  • Eine gelungene Wende
  • Ein gelungener Start
  • Ein gelungener Endspurt
  • Ein gelungener Steilpass
  • Ein gelungener Dreipunkte-Wurf
  • Eine gelungene Überraschung

Kein Mensch würde auf die Idee kommen, von einer erfolgreichen Überraschung zu sprechen. Glaube ich wenigstens.

Problem- oder lösungsorientiert?

Entspricht das Ergebnis nicht deinen Erwartungen, kann es passieren, dass du dich mit negativen Selbstgesprächen und Selbstzerfleischungen fertigmachst.

Mit dieser Haltung gewinnst du keinen Blumentopf. Negative Selbstgespräche kannst du unter anderem mit einem Gedankenstopp unterbrechen.

Probleme zu wälzen, alles in Frage zu stellen und in Selbstmitleid zu versinken mag im Moment ganz angenehm sein. Vor allem, weil dich dann alle trösten und Mitleid mit dir haben. Nur bringt dich diese Haltung keinen Schritt vorwärts.

Damit du dich langfristig entwickeln kannst, solltest du dich auf deine Möglichkeiten fokussieren und nicht nur die Probleme im Blick haben.

Das Wort „gelingen“ ist dafür ideal.

Selbst nach einem richtig beschissenen Wettkampf (oder Spiel) wirst du etwas finden, das dir gelungen ist. Ein gelungener Start, ein gelungener Pass, eine gelungene Parade, eine gelungene Tauchphase, eine gelungene Stabübergabe etc.

„Gelingen“ bringt dich auf eine andere Ebene – auf die Lösungsebene.

So gelingt es

Erinnerst du dich an die Schwimmerin Petra? Bei ihren Wenden hat sie immer viel Zeit verloren.

Darum hat sie damit begonnen, ihre Wende mit mentalem Training zu trainieren. Natürlich ging das nicht von heute auf morgen. Der Frust ist bei ihr manchmal sehr gross gewesen, als ihre Wende im Wettkampf nicht so funktionierte, wie sie sich das ausgemalt hatte.

Einmal ist sie kurz nach einem Wettkampf zu mir gekommen. Sie sagte mir mit einem vorwurfsvollen Unterton in der Stimme: „Martin, das bringt doch alles nichts. Ich gebe mir solche Mühe und nach jeder Wende schwimme ich wieder hinterher …“

Ich hörte ihr aufmerksam zu und stellte ihr postwendend eine Frage.

Gibt es irgendetwas an deiner Wende, das dir im letzten Wettkampf gut gelungen ist?

Ich konnte sehen, wie es in ihrem Kopf „rauchte“. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie mir mit einem kurzen Satz geantwortet:

„Die Gleitphase und die Kicks nach der Wende sind mir sehr gut gelungen.“

Voilà!

In der misslungenen Wende hat es doch Elemente gegeben, die Petra gelungen sind.

Sowohl – als auch

Natürlich geht es nicht darum, einen misslungenen Wettkampf schönzumalen.

Misslungene Wettkämpfe und schlechte Trainings sind ein Teil vom Sportleralltag. Fokussierst du dich jedoch ausschliesslich auf das Negative, vergibst du dir jede Chance für eine langfristige Entwicklung.

Langfristig wirst du nur erfolgreich sein, wenn du deine Strukturen im Gehirn – sogenannte neuronale Netze – durch positive Bestätigung verstärkst. Mit Selbstzerfleischung und Selbstmitleid funktioniert das nicht.

Wenn sich Petra beim Lernen der Wende nur auf das Misslungene fokussiert hätte, dann würde sie heute noch hinterherschwimmen.

Stell dir folgende Situation vor.

Dein Trainer sagt dir nach jedem Training: „Das bringt sowieso nichts. So schlecht bist du noch nie gewesen. Möchtest du nicht gleich in die Seniorenabteilung?“

Wie lange würdest du noch zu ihm ins Training gehen?

Oder er sagt dir: „Deine Gleitphase, deine Kicks und der Übergang waren 1a, die sind dir super gelungen. Wie hast du das geschafft?“

Im ersten Beispiel wird dir dein Unbewusstes mit zunehmender Dauer immer stärkere negative somatische Marker senden, wenn es auf die Wende zugeht. Das ist alles andere als motivierend. Irgendwann wirst du aufgeben und dich mit deiner schlechten Wende abfinden.

Führe dir immer wieder vor Augen, was bereits gelingt.

Das ist sehr motivierend und bringt dich deinem Ziel Schritt für Schritt näher. Es gibt ein gutes Gefühl und deine neuronalen Netze werden mit jeder positiven Bestätigung verstärkt. Du wirst wissen, dass du im ersten Teil der Wende noch Potenzial hast.

Mit positiver Bestätigung kannst du dich immer wieder über das Gelungene freuen und deine Entwicklungsbereiche weiter trainieren und verbessern. Bis dir diese auch gelingen.

Was ist dir heute besonders gut gelungen?

Stelle dir im Training und Wettkampf immer wieder die Frage:

Was ist mir heute gut gelungen?

Wenn es die eine Sache gibt, die mir heute besonders gut gelungen ist, was ist das?

Was ist mir in diesem Wettkampf besser gelungen als das letzte Mal?

Was ist mir heute so gut gelungen, dass ich es im nächsten Wettkampf wieder genauso machen werde?

Wenn du dich immer wieder fragst, „was dir gelungen ist“, dann wirst du deine Zweifel und Gegner hinter dir lassen.

Entscheidend ist, wer du bist, was du kannst und wie du deine Möglichkeiten nutzt!

Eine Frage habe ich noch: Was ist dir im heutigen Training besonders gut gelungen?

Nutze deine Möglichkeiten!

Martin

PS: Ich bin übrigens der Meinung, dass ein lösungsorientierter Fokus den Trainingsalltag einfacher macht.

PPS: Und mit dem Unbewussten im Boot geht alles ein wenig einfacher.

 

 

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